Vita
Ernst Theis
Debuts der jüngeren Vergangenheit waren jene beim Symphonieorchester der Deutschen Oper Berlin, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) oder beim Staatsopernorchester Budapest.
Durch seine Arbeit im Bereich Tonträger kommen regelmäßig neue Tonträger auf den Markt. Die Deutsche Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserlautern, das Münchner Rundfunkorchester oder das RSO Wien gehören hier zu seinen Partnern.
Einer seiner zentralen künstlerischen Bereiche ist Medienmusik, sowohl historische als auch zeitgenössische. Das Sinfonieorchester des Mitteldeutschen Rundfunks ging mit Ernst Theis eine mehrjährige Zusammenarbeit in diesem Bereich ein. Mit dem Stummfilmprojekt SPRENGBAGGER 1010 wurde im Jänner 2018 diese Zusammenarbeit angestoßen. Im Februar 2020 folgte sein Debut im Gewandhaus Leipzig mit einem Radiomusiken-Programm mit Werken von Pavel Haas, Paul Graener, Walter Braunfels und Eduard Künneke.
Als das Konzerthaus Wien ihm ein Angebot machte, präsentierte er bereits vor einigen Jahren im großen Saal und live in Radio Ö1 mit dem RSO Wien ein zentrales Projekt seiner künstlerischen Arbeit – Radiomusiken von Kurt Weill. Dieses Projekt hat sich objektiv sukzessive gemausert. Betrachtet man den Pressespiegel des Künstlers, so finden sich dort die sehr positiven Kritiken seines jüngsten Tonträgers, den er mit dem Münchner Rundfunkorchester und seinem kongenialen Partner Oliver Triendl produzierte – Triendl/Münchner Rundfunkorchester/Theis. Etwas weiter unten in seinem Pressespiegel findet sich eine große Zahl an Kritiken zu seinem RadioMusiken-Projekt, und was seine Agentur eingefügt hat, sind nicht einige Auszüge, sondern Auszüge aus allen verfügbaren Rezensionen, die für sich selber sprechen – Pressespiegel RadiMusiken.
Ernst Theis absolvierte innerhalb der letzten 10 Jahre viele erfolgreiche Debuts.
Dazu gehören jene bei den St. Petersburger Philharmonikern, der Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz, der NDR Radio Philharmonie Hannover, beim Münchner Rundfunkorchester und andere mehr. Sein Debut beim bedeutenden japanischen Sendai Philharmonic Orchestra erfolgte im Oktober 2014.
Auf dem Kurt Weill Fest ist er mittlerweile gern gesehener Gast, im März 2015 trat er bereits das dritte Mal dort auf. Diesmal aber nicht mit seinem ehemaligen Ensemble aus Dresden, sondern mit der Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz gab er die beiden Abschlusskonzerte. Richard Strauss, Antonín Dvořák und natürlich Kurt Weill standen auf dem Programm stehen. Unmittelbar darauf präsentierte im Wiener Konzerthaus gemeinsam mit dem RSO Wien sein Projekt RadioMusiken auch in Wien. Zuvor gab es u.a. noch ein Debut bei der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern und eine ausgedehnte Tournee durch China. Neu war die Zusammenarbeit mit der Akademie für Alte Musik Berlin, die ihn in namhafte Säle wie das Konzerthaus Berlin, das Concertgebouw Amsterdam und das Grand Théâtre, Dijon brachte. Mit dem Brucknerorchester Linz arbeitete er schon vor seiner Amtszeit als Chefdirigent in Dresden zusammen. Den Höhepunkt dieser Zusammenarbeit stellte ein Gastspiel bei dem renommierten Festival für zeitgenössische Musik wien modern dar. Im Juni 2015 stand Ernst Theis wieder am Pult des oberösterreichischen Traditionsorchesters, ebenso wie auch beim Münchner Rundfunkorchester, bei dem er im April 2014 debutierte.
Vom Vorstadttheater ins Zentrum Dresdens
Ernst Theis legte mit Ende Juli 2013 sein Amt als Chefdirigent der Staatsoperette Dresden nieder. Sein großes Ziel, mitzuhelfen, für dieses Theater eine Zukunftsperspektive zu schaffen, ist geglückt.
Schon im Verlauf der Spielzeit 2011/12 erfolgte die Entscheidung durch die verantwortlichen Politiker Dresdens, die neue Heimstatt für die Staatsoperette Dresden im geplanten Kulturkraftwerk Mitte in Dresden zu bauen. In einer Zeit, in der viele Musikinstitutionen mit Existenzkämpfen beschäftigt sind, kann nur durch nachhaltiges künstlerisches Arbeiten Derartiges erreicht werden, und das ist es, was auch nach wie vor die Zukunftsziele für ihn fokussiert, nachhaltiges künstlerisches Arbeiten im Dialog.
Nach den Höhepunkten des Jahres 2011, der Österreich-Premiere des Projekts RadioMusiken mit einem Konzert am 20. März 2011 im Brucknerhaus Linz, der Einladung zum Internationalen Brucknerfest Linz am 29. September 2011 mit Gustav Mahlers Das Lied von der Erde mit Brigitte Pinter als Mezzosopran und Herbert Lippert als Tenor, der erstmaligen Durchführung des Johann Strauss Festivals Dresden, dessen Initiierung direkt auf Ernst Theis‘ intensive Beschäftigung mit den Komponisten Johann Strauss und Jacques Offenbach zurückgeht, stellte sein Debut bei der NDR Radiophilharmonie Hannover am 19. Januar 2012 eine weitere Anerkennung seiner Arbeit dar.
Auch sein Gastpiel auf dem Weill Fest Dessau 2010 zog eine Wiedereinladung zu diesem namhaften Festival nach sich. Am 10. März 2013 bestritt er und sein Dresdner Ensemble das Abschlusskonzert des Weill Fests Dessau 2013 mit Werken von Kurt Weill und dessen Zeitgenossen geben.
Was seine Beschäftigung mit Werken der Klassischen Moderne betrifft, so empfindet Ernst Theis seine erste Einladung zum Kurt Weill Fest 2011 (Dessau) als besondere Auszeichnung. Mit Leben in dieser Zeit (Edmund Nick – Musik, Erich Kästner – Text), einem der zentralen Werke, welche in den 1920er Jahren für das Medium Radio komponiert wurden, konnte er auf diesem Festival einen nachhaltigen Erfolg einfahren (Pressespiegel). Unmittelbar im Anschluss erfolgte die Wiedereinladung zu diesem bedeutenden deutschen Musikfestival durch den Intendanten Michael Kaufmann. Hier schließt sich ein künstlerischer Kreis für Ernst Theis, den er bereits in den 1990er Jahren mit seiner jahrelangen Beschäftigung mit Werken der klassischen Moderne angestoßen hat. Sein Konzertrepertoire umfasst eine Fülle von Werken aus dieser Zeit.
Ab 2005 entwickelt Ernst Theis vorerst in Dresden das sehr spezifische Projekt RadioMusiken. Es ist bis heute aktuell.
Dies ist ein Kooperationsprojekt mit dem Mitteldeutschen Rundfunk, Deutschlandradio Kultur, der Akademie der Künste Berlin, dem deutschen Tonträger-Label CPO und bis 2013 mit der Staatsoperette Dresden und sah die Rundfunk- und CD-Produktionen von Werken vor, die in den Jahren 1925 bis 1935 für das Medium Radio komponiert wurden vor.
So wurden die beiden Orchestersuiten von Franz Schreker und Ernst Toch, die Radio-Ouverture von Pavel Haas, das Berliner Requiem von Kurt Weill, die Tänzerische Suite von Eduard Künneke, die Radiomusik Nr. 1 und 2 von Max Butting, Balladen und Bänkel von Wilhelm Grosz sowie das oben bereits erwähnte Rundfunkhörspiel Leben in dieser Zeit von Edmund Nick und Erich Kästner und die Radiohörspiele Mord von Walter Gronostay und Sabinchen von Paul Hindemith eingespielt. Für Sabinchen hat Ernst Theis auch die Rekonstruktion der verloren gegangenen Instrumentation Paul Hindemiths vorgenommen.
Die Produktion Leben in dieser Zeit, die als CD mittlerweile äußerst erfolgreich erschienen ist, kam im November 2008 innerhalb von wenigen Tagen auf Deutschlandradio Kultur, WDR und MDR zur Ausstrahlung. 2009 wurde diese Einspielung als einer von zwei sächsischen Beiträgen in der ARD-Reihe 60 Deutsche Jahre neben der 5. Symphonie von Dimitri Schostakowitsch (Staatskapelle Dresden, Jury Kondraschin, 1965) auf allen ARD-Sendern gleichzeitig ausgestrahlt. Den Höhepunkt für dieses Werk bildete seine Präsentation auf dem Kurt Weill Fest Dessau 2011. Eine Nachhaltigkeit im Bereich Präsentation und Anerkennung durch die Fachwelt, die Wiederentdeckungen nur selten erreichen.
Seit Beginn der Spielzeit 2003/04 war Ernst Theis Chefdirigent der Staatsoperette Dresden. Mit hohem persönlichem Engagement trug er mit seiner künstlerischen Arbeit dazu bei, dass für das Ensemble der Staatsoperette Dresden der Neubau eines Theatergebäudes erreicht wurde.
Beachtung in der Fachwelt findet seit Jahren seine Beschäftigung mit dem Werk von Johann Strauss und Jacques Offenbach. Auf der Grundlage des Projekts Der unbekannte Johann Strauss initiierte er gemeinsam mit dem Intendanten des Dresdner Theaters, Wolfgang Schaller, eine Johann Strauss-Pflege. Es erfolgten die Inszenierungen und Tonträger-Gesamteinspielungen der Strauss-Operetten Das Spitzentuch der Königin), Carneval in Rom und Prinz Methusalem sowie der Operette La Périchole (Jacques Offenbach), die die Erstproduktion des Projekts Der deutsche Offenbach ist. Diese Arbeit mündete 2011 in das oben bereits angesprochene erste Johann Strauss Festival Dresden ein.